Jung und Wild, 16.11.2018
Wenn ein Single Malt ohne Altersangabe daherkommt, ein sogenannter NAS Whisky (No Age Statement), sind viele Whisky-Fans wahrscheinlich erst einmal auf der Hut und argwöhnisch.
Man kann sich fragen warum begannen Destillerien überhaupt NAS Whiskys auf den Markt zu bringen? Das liegt tatsächlich daran dass durch den Single Malt Boom der letzten Jahrzehnte vermehrt ältere Whiskys in den Handel gebracht und zu immer höheren Preisen verkauft wurden. Und selbstverständlich ist der Vorrat an z.B. 10, 12 oder 18jährigen nicht unbegrenzt und man musste sich etwas Neues einfallen lassen.
Wer jetzt Angst hat bei NAS Whiskys nicht ausreichend gereifte Destillate in der Flasche zu haben, den können wir beruhigen. Fakt ist das Minimum der Reifezeit von 3 Jahren, meist waren die No-Ager aber wesentlich länger, nämlich zwischen 7 und 9 Jahren im Fass und können auch mit wesentlich älteren Kollegen vermählt werden.
Also, der Verzicht der Destillerien auf die Angabe der Lagerzeit muss nicht unbedingt schlecht sein, gibt sie dem Master Blender doch ungeahnte Möglichkeiten zu experimentieren. Er kann viel freier unterschiedliche Fässer mit unterschiedlichen Finishes kombinieren und so neue Geschmackserlebnisse kreieren.
Interessierte Whisky-Liebhaber, gute Laune, tolle Lieder, ein entspanntes Team und nicht zu letzt die sehr schönen und interessanten NAS Whiskys hinterlassen, zumindest bei mir, tolle Erinnerungen an diesen Abend.
Verkostet wurden:
- Longmorn Distiller´s Choice
- Wolfburn Aurora
- Old Pulteney Navigator
- Glenfiddich Project XX
- Auchentoshan Blood Oak
- Laphroaig Lore
- Ileach Cask Strenght