Old Pulteney 15 Jahre

Bei der im Oktober stattgefundenen Whiskymesse „Hall of Angelshare“, die für mich nach 2jähriger Abstinenz mal wieder ein Highlight war, wurde ich aufmerksam auf einen Malt aus dem schottischen Norden. Genauer aus dem Küstenstädtchen Wick.

Old Pulteney 15 Jahre

Um den Durst der Hafenarbeiter und Fischer zu stillen, gründete James Henderson 1826 die Brennerei und benannte sie nach dem damaligen Direktor der britischen Fischereigesellschaft, Sir William Johnstone Pulteney.

Durch die salzige und trockene Basis der Old Pulteney Whiskys wird in der Kombi mit einer Sherry-Reifung auch vom „Manzanilla des Nordens“ gesprochen.

Dieser Pulteney kam nicht kühlgefiltert und mit 46% in die Flasche, deren Form der Brennblasen der Destille nachempfunden ist, und scheint ungefärbt zu sein. Farblich unterscheiden sich die verschiedenen Batches tatsächlich aber stark. Der auf der Messe war von Sherryfässern dominiert, was dem Whisky aber auch wirklich gut zu Gesicht stand. Der der mir dann geliefert wurde, da sonntags auf der Messe oft nicht mehr alles verfügbar ist, war wesentlich heller. Aber geschmacklich unterschieden sie sich kaum.

Die Hauptreifung dieser Abfüllung erfolgte in secondfill Ex-Bourbon Casks aus amerikanischer Weißeiche und die Nachreifung in ehemaligen firstfill Oloroso Sherry Butts. Aus dem Bourbonfass kommen süße Vanillenoten in den Whisky, dunkle Rosinen und feine Gewürze bekommt er indes aus dem Sherryfass.

Es ist ein schöner intensiver Malt mit deutlichem Sherryeinfluss. Der maritime Charakter durch die salzige Seeluft scheint immer mal wieder durch und erinnert an die Heimat des Old Pulteney. Er lässt sich sehr gut trinken, jedoch fehlt ihm etwas Spannendes. Für mich insgesamt aber ein toller easy drinking Whisky mit einem Nachklang von dunkler Schokolade und Zitrusfrüchten.

Ach übrigens, Jim Murray gab diesem Whisky 95,5 Punkte.

Slàinte mhath

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WhiskyTeam Horb